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Fußballmuseum Springe aktuell:
Erfolgreicher Anstoß! Ausbildung für künftige Sehbehinderten-Guides im Fußballmuseum Springe neu gestartet.

20 Schüler und Schülerinnen des Sport-Seminarfach des Hannah-Arendt-Gymnasiums Barsinghausen (HAG), kamen am 08.10.20 in die HDI-Arena, die uns für den Sehbehinderten-Guide-Lehrgang kostenlos von Hannover 96 zur Verfügung gestellt wurde, und hatten zunächst viele Fragen.


Wie gestalte ich eine für blinde und sehbehinderte Menschen barrierefreie Ausstellung?
Wie viel Hilfestellungen seitens der Blinden und Sehbehinderten ist überhaupt erwünscht?
Und wie sieht überhaupt eine Ausbildung für künftige Sehbehinderten-Guides aus?


Gar nicht so einfach, aber Referent Björn Naß aus Bonn wusste die passenden Antworten für die Jugendlichen und ihre Lehrerinnen Nadine Schäfer und Gisela Baumgarten.

Nach ersten Sensibilisierungseinheiten wurde in einem zweiten Schritt den zukünftigen Sehbehinderten-Guides der Zugang zu Lebens- und Alltagssituationen von Blinden und Sehbehinderten veranschaulicht. Naß hatte zu diesem Zweck eigens Brillen mitgebracht, die verschiedene Augen-Krankheiten und Sehschwächen zu simulieren im Stande sind. Ein erstes Aha-Erlebnis für die Jugendlichen und den 1. Vorsitzenden Dirk Schröder, der ebenfalls mitmachte.
Das jeweilige Live-Erlebnis sollte durch Sprache gezielt übersetzt, veranschaulicht sowie ergänzt werden, so Referent Naß. Hierbei stehe die “Schaffung von Augenblicken” und die dabei stattfindenden Wechselwirkungen zwischen den beteiligten Personengruppen (Nutzer und ehrenamtliche Guides) im Fokus.

 

Gesagt – getan:
Besondere Szenen bekannter Fußballspiele wurden mit viel Spaß eigens für blinde und sehbehinderte Menschen von den künftig im Museum ehrenamtlich tätigen Teilnehmern und Teilnehmerinnen neu „reportiert“. „Reportieren“? Eine Sprachschöpfung des Lehrgangsleiters, die bei näherer Überlegung durchaus Sinn macht. Denn etwas im Re-Live so genau wie möglich zu beschreiben, dabei Emotionen zu transportieren und die „Nutzer“ zu begeistern ist letztlich keine Moderation und auch kein Kommentar, wie die Jugendlichen schnell zustimmten, sondern eine noch anspruchsvollere Angelegenheit.

Die Erfahrungen und Arbeitsergebnisse werden in die 1. barrierefreie u. digitale Ausstellung „Tickets“ des Fußballmuseums Springe münden. Eröffnung im Dezember 2020. Man darf gespannt sein.

Unser Dank gilt an dieser Stelle den engagierten Lehrgangsteilnehmern des HAG und vor allem dem Referenten Björn Naß, der es mit seinem pädagogischen Geschick und rheinländischen Humor eindrucksvoll verstand, die Jugendlichen von der Thematik zu begeistern und in den vielen handlungsorientierten Phasen stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

 


Audiodeskription immer und überall

Es gibt keine Veranstaltung, die nicht professionell beschrieben werden könnte und sollte. Von Karnevalszügen über Konzerte, Theater bis hin zu Sportlerehrungen und Galas sollte Barrierefreiheit im 21 Jahrhundert auch die 1.2 Millionen Blinden und Sehgeschädigten (Quelle DBS) immer mit berücksichtigen. Wenn sie sich dafür interessieren auch ihre Veranstaltung Barrierefrei zu gestalten, melden sie sich bei uns und wir werden im persönlichen Gespräch gerne mit Ihnen ein maßgeschneidertes Konzept entwickeln.


Museumsberatung
Wir von der BENA haben auch schon Museen bei der Erstellung und Produktion von neuen Audioguides geholfen und mit unserem Expertenpool auf Barrierefreiheit geprüft. Das Haus der Geschichte in Bonn griff auf unsere Arbeit zurück, sowohl bei der Erstellung geeigneter Texte bis hin zum Test mit einem Nutzerpool um die Tonspuren so beschreibend, aber inklusiv wie möglich zu gestalten. Wenn sie Interesse haben, das wir mit ihnen die Möglichkeiten die Barrierefreiheit für alle bietet eruieren, dann melden Sie sich gerne bei uns.

 

Schulprojekte
Mit diversen Lernorten und deutschen Stadien haben wir bereits zusammen gearbeitet. Dabei wurden junge Menschen zu Blindenreportern ausgebildet und ihnen die Grundlagen des Handwerks vermittelt. Darauf aufbauend haben sie auch Workshops in Kommunikation, Präsentation und freier Rede erhalten. Auch aktivere Angebote wie Sensibilsierungs-Einheiten und das selber ausprobieren von Sportarten von Blinden Menschen haben wir durchgeführt. Von Blindenfußball bis Goalball gibt es da wenig Grenzen um die Schülerinnen und Schüler nicht an die andere Wahrnehmungs-Welt blinder Menschen heranzuführen und sie zu sensibilisieren.